Diskussionsnachricht 000243
05.10.2014, 14:47 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied
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Eine interessante Debatte wie immer, wenn der Zeiger zwischen Sparsamkeit und Komfort - zwischen Schotte und französischem Hochadel oszilliert. Für die meisten von uns liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo im Ärmelkanal.
Jedenfalls ginge es mir sattsam auf den Senkel, wenn ich jeden Tag die Klinge wechseln wollte-würde-müsste. Was für ein Generve wäre das denn? Dann würde ich wahrscheinlich ganz schnell mal wieder mit einem Elektromäher liebäugeln, so übel wär's.
Aber warum sollte es überhaupt so weit kommen?
1) Meine Erfahrung sagt mir, dass es im Allgemeinen genügt, Klingen einmal wöchentlich, Klingenköpfe vielleicht alle zwei Wochen zu wechseln.
DE-Klingen halten mehr als eine Rasur durch, also zwei, drei, vier - ich biete mehr und lege noch drei, nein vier drauf und lande bei acht (locker) zufriedenstellenden Entfernungen von Gestrüpp im Gesicht oder dessen Vorbote, dem Stoppelfeld. Das gilt für Feather und ASP - und wahrscheinlich alle scharfen Blättchen aus St. P. und auch die Klingen aus Solingen schaffen das (und die meisten anderen auch) Schabeblättchen bei denen ich vorzeitig verkrampft reagiere kommen aus dem Reich der Mitte und ich wüsste zu gern, warum das so ist.
Schabenköpfe schaffen meines Wissens drei Wochen, danach wird's schottisch (allerdings kenne ich die allerneuesten Köpfe nicht mehr. Die vielleicht länger durchhalten).
2) Es gibt keinen Gebrauch ohne Verbrauch. Ein bissel Verschleiß gehört zur Rasur, wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Macht aber gar nichts, denn es gibt genügend Variablen, gebrauchte Klingen und Klingenköpfe scharf zu stellen: Slide-Winkel, Zuglänge oder Geschwindigkeit (den Druck würde ich keinesfalls erhöhen).
Für mich muss eine Klinge eine Woche, ein Klingenkopf zwei Wochen halten. Das kann ich mir merken und gut ist's. Beim Mehrlamellengefräß würde ich in der dritten Woche über Gebühr aufmerksam, was ebenso nervig wäre, wie ein fliegender Wechsel nach jeder oder jeder zweiten Rasur.
Das alles hat dann doch weniger mit schottischer Knauserigkeit oder französischem savoir vivre zu tun, als mit meiner Holiday-Inn Mentalität: The best surprise is no surprise.
Glatte Grüße, Frank
-- Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart) |