Diskussionsnachricht 000142
22.10.2013, 15:01 Uhr
kinkjc
registriertes Mitglied
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jollo74 schrieb:
Zitat: | kinkjc schrieb:
Zitat: | Im Prinzip kann man bei einem ChromRiemen fast nicht von einem 2ten Winkel reden, höchstens "Winkelchen". Wenn Du im MdzFs Fred siehst, wie fein der Grat nach dem 2ten Winkel, durch das 2. mal Abkleben, geworden ist, dann sind das Welten im Unterschied zum ChromRiemen.
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Wieviele Schübe hast Du denn nach dem zweiten mal Abkleben gemacht? Ich mache immer nur ca. 10 ganz leichte Schübe und ich glaube nicht, dass sich dabei eine solch prägnante zweite Facette bildet.
kinkjc schrieb:
Zitat: | Und ich weiß nicht, aber ich halte von den Methoden zur Entfernung des Bartes nichts, ich finde die Gefahr zu groß die Facette zu beschädigen. Wenn Du ordenlich arbeitest, brauchst Du keinen Bleistift!! Aber natürlich kannst Du das persönlich halten wie den berühmten Blumenstrauß.
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Ich halte sehr viel davon (OK, ich nehme keinen Bleistift, sondern ein Weichholzbrettchen). Es hat m.M.n. auch nichts mit "ordentlich arbeiten" zu tun sondern mit den Eigenschaften des Stahls.
LG
Jörg
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1) Wieviel Schübe
Ich habe nach dem 2ten Mal Abkleben rund 15 Schübe gemacht. Ich habe das nach ungefähr jedem 5ten Schub mit dem Mikroskop kontrolliert, solange bis ich den Winkel gut erkennen konnte. Nach den anfänglichen 5 Schüben, ist praktisch kein 2. Winkel zu sehen, nur so hauchfein, die Zähnchen am Grat sind auch noch ausgeprägter. Nach 10 Schüben sieht man den Winkel ganz gut, der Grat sieht auch schon fein aus und ich habe dann noch einmal gute 5 - 7 Schübe folgen lassen, per Mikro. kontrolliert und keine Steigerung praktisch mehr erkennen können und Angst bekommen es zu übertreiben.
2) Warum nicht durch irgendwas durchziehen
Wenn Du auf jedem Stein ausreichend lange arbeitest, aber nicht zu lang, was ja die Kunst darstellt, dann entfernen sich die Zähnchen des Bartes so pö a pö. Ich meine das dies unabhängig gesehen werden kann von dem Stahl. Der Stahl hat nur insofern einen Einfluß auf die Dauer - wie lange muss und wie lange darf ich!!
Mir ist sehr wohl klar, wenn das Gefühl fehlt, und vor allen Dingen die optische Kontrolle eingeschränkt ist, dass es dann sehr schwierig wird ein Feedback zu bekommen, wann mein Grat auf dem jeweiligen Stein optimal aufgebaut ist und die Zähnchen des Bartes weg sind. Das ist der Grund warum ich so am Mikroskop klebe, aber auch behaupte, das die Unterarmrasur ein astreines Feedback gibt.
Wichtig ist, dass ich sukzessive wärend eines Steines immer wieder auf dem Arm prüfe und zwar in nicht zu großen Abständen. Normal passiert dann folgendes: Der Armhaartest wird von mal zu mal besser, man spürt förmlich wie das Messer immer besser zupackt. Wenn sich keine Steigerungen mehr ergeben, dann noch einmal 15 bis 20 Mal je Seite, dann die optische Kontrolle und im Normalfall kann ich auf den nächsten Stein.
Ich behaupte, dass Ihr nicht nur den Bart entfernt, sondern bewußt die Facette ein wenig beschädigt. Euer Gewinn aus diesem Vorgang ist ein später besseres Feedback auf den folgenden Steinen. Wenn aber die Verweildauer und die Prüfung hinterher nicht optimal ist, dann landet Ihr mit einer "leicht" beschädigten Facette auf dem Finisher.
Wenn ich aber ein paar Zähnchen über die Naniwa Reihe bis 10K mitschleppe, dabei aber, nach dem Facettenstein der ja die Zähnchen zaubert, 5 Steine ganz konzentriert bearbeite, dann kann ich am Ende so gut wie sicher sein, dass ich einen astreinen Grat bekommen habe - ohne Risiko mir die Facette beim "Durchziehen" beschädigt zu haben.
-- kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr! Diese Nachricht wurde am 22.10.2013 um 15:10 Uhr von kinkjc editiert. |