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NassRasur.com-Forum » Rasierklingen und Sicherheitsrasierer » An die älteren: Warum damals vom Hobel auf Systemies? » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: [ 1 ] -2-
Diskussionsnachricht 000025
05.11.2013, 12:32 Uhr
knipser
registriertes Mitglied


@ Andreas
Besser kann man es wahrscheinlich nicht erklären!

--
Viele Grüße, Robert

Beim Rasieren ist`s wie oft im Leben: Gut, wenn der Schaum im Pinsel für den dritten Durchgang reicht!
 
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Diskussionsnachricht 000026
05.11.2013, 14:42 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


<Vermutung>
Die Leute haben sich damals mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln rasiert, weil sie sich rasieren MÜSSEN. Man nahm das was es vor Ort zu kaufen gab und was man sich leisten konnte. Es gab weder den japanischen Rasierhobel mit russischen Klingen sowie amerikanische Rasierseife und spanisches After Shave, noch konnte sich die breite Masse eine zweistellige Anzahl Rasierhobel sowie Pinsel leisten. Einige wenige hatten Zugang und Geld, aber die hatten damals noch kein Weblog um darüber zu berichten. Außerdem: Warum sollte man über sowas banales wie die täglich unumgängliche Rasur berichten?

Man gab alles dafür sich abzuheben und das ging z.B. indem man sich mit Systemie oder Elektrofräse rasierte, ein paar Jahrzehnte später kamen dann Accessoires wie randlose Brillen etc.

Das was früher die banale Realität der großen Masse ist die sich rasieren weil sie sich rasieren MÜSSEN, ist heute die Elektrofräse und der Systemie.

Ein paar Nerds informieren sich weltweit in Freakforen wie diesen, kombinieren ein altes Prinzip mit moderner Hardware und Software und freuen sich am Werksglück (selbst etwas erschaffen, auch wenn es nur die eigene Rasur ist, denn sonst produziert man ja kaum noch etwas greifbares) sowie vielleicht auch ein bisschen am Vintage-Gefühl. Wer es auf die SPitze treiben will der gräbt Opas Hornbrillen aus von denen dieser auch froh war, sie endlich gegen eine moderne Brille eintauschen zu können.

Wenn ich mir so das real existierende Equipment von Otto-Normalrasierer anno dazumal anschaue (Papas Rasierkiste etc), dann hat das nur wenig gemein mit den wenigen handselektierten Schätzchen die jetzt hochglanzpoliert auf ebay gehandelt werden. Youtube-Tutorials waren in den Sechzigern auch noch nicht in jedem Badezimmer verfügbar, deshalb hat man wahrscheinlich aus den ohnehin nicht gerade prickelnden Werkzeugen (Sachen die nicht mal im Internet aufzufinden sind, von detaillierten historischen Abhandlungen ganz zu schweigen) nur selten das ohnehin niedrige Maximum rausgeholt. Im Vergleich dazu muss der Systemie wirklich ein technisch überlegenes, sensationell fehlertolerantes und vor allem einfach verfügbares Werkzeug gewesen sein.

</Vermutung>

Heute reden wir uns leicht, wir gönnen uns als Hobby einen Schrank voller Hardware und Software aus der ganzen Welt und wenn in Neuseeland ein neuer Rasierhobel gebaut wird, dann lesen wir Erfahrungsberichte aus Amerika und Asien - und wenn er gefällt, ist er in ein paar Tagen bei uns. Als Spielzeug, bequem per Kreditkarte gezahlt.

Sicher gibt es auch heute noch Leute die sich einen Rasierhobel und ein 100er Pack Klingen kaufen einfach um sich damit zu rasieren. Nix Sammeltrieb, nix Hobby, nix Spielzeug, einfach nur Palmostick - Merkurhobel - Standardklinge - Rasierwasser. Software jeweils eine Einheit und wenn die leer ist wird nachgekauft. Die Leute sind garantiert um Welten geldsparender unterwegs als mit dem Systemie, sind wahrscheinlich aber selten hier anzutreffen - warum sollten sie auch? Sie haben doch alles was sie brauchen.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.
 
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Diskussionsnachricht 000027
05.11.2013, 15:42 Uhr
Elbe
registriertes Mitglied


Drill Instructor schrieb:

Zitat:
Youtube-Tutorials waren in den Sechzigern auch noch nicht in jedem Badezimmer verfügbar

Es war halt nicht alles schlecht! Wenigstens vor solch unsäglichem Schrott wie Youtube-Tutorials sind unsere Altvorderen verschont geblieben.

Ansonsten hast Du das sehr schön zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.
 
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Diskussionsnachricht 000028
05.11.2013, 17:45 Uhr
jurgus
Mitglied im Doku-Team


Beim Hobel sollte ALLES stimmen. Klinge, Vorbereitung, Handhabung.

Beim Systemie (der erste war der GII) mussten nicht alle Komponenten stimmen, auch war die Verletzugsgefahr geringer.

Einmal hatte ich einen Kumpel einen GII, plus eine persönliche Anleitung gesponsort.
Er sah sonst aus, entweder wie der Sieger in der 2-Liter Pennerbombenklasse, oder der Verlierer im Katzenringkampf.

Danach sah er ungläubig in den Spiegel und mich an, wie das achte Weltwunder.

(Eine gelungene Erleuchtung...)
 
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Diskussionsnachricht 000029
05.11.2013, 18:33 Uhr
Philipp R.
registriertes Mitglied




Zitat:
Auch war Seinerzeit der Anteil der Freizeit erheblich Geringer als Heute und an das Hobby "Rasur" dachte man(n) eher an "Sience Fiction" , Heutzutage schein ein "Paar" einfach zu-viel Zeit und / oder Langeweile zu haben ...

... und trotzdem sind moderne Volkskrankheiten wie Burnout eine Erscheinung der Neuzeit. Was läuft falsch, wenn sich die Leute heute trotz mehr Freizeit trotzdem "kaputt" arbeiten?

--
Intentionally left blank
 
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Diskussionsnachricht 000030
05.11.2013, 18:36 Uhr
makethingssharp
registriertes Mitglied


Philipp R. schrieb:

Zitat:

Zitat:
Auch war Seinerzeit der Anteil der Freizeit erheblich Geringer als Heute und an das Hobby "Rasur" dachte man(n) eher an "Sience Fiction" , Heutzutage schein ein "Paar" einfach zu-viel Zeit und / oder Langeweile zu haben ...

... und trotzdem sind moderne Volkskrankheiten wie Burnout eine Erscheinung der Neuzeit. Was läuft falsch, wenn sich die Leute heute trotz mehr Freizeit trotzdem "kaputt" arbeiten?

Das birgt natürlich Potential für einen gänzlich neuen Thread.
 
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Diskussionsnachricht 000031
05.11.2013, 22:15 Uhr
Philipp R.
registriertes Mitglied


makethingssharp schrieb:

Zitat:
Philipp R. schrieb:

Zitat:

Zitat:
Auch war Seinerzeit der Anteil der Freizeit erheblich Geringer als Heute und an das Hobby "Rasur" dachte man(n) eher an "Sience Fiction" , Heutzutage schein ein "Paar" einfach zu-viel Zeit und / oder Langeweile zu haben ...

... und trotzdem sind moderne Volkskrankheiten wie Burnout eine Erscheinung der Neuzeit. Was läuft falsch, wenn sich die Leute heute trotz mehr Freizeit trotzdem "kaputt" arbeiten?

Das birgt natürlich Potential für einen gänzlich neuen Thread.

im Off-Topic-Bereich!!!!

--
Intentionally left blank
 
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Diskussionsnachricht 000032
06.11.2013, 05:05 Uhr
AndreasTV
registriertes Mitglied


Guten Morgen .
@ Philipp:
Das "moderne" "Burn Out" - Syndrom ist bei Manchen eine Folgeerscheinung des zunehmenden Erfolgsdruckes, Ob nun Selbst auferlegt oder "von Außen" (Arbeitsstelle) aufopturiert.

Der Eine wird Das erfahren So er sich - wie n der heutigen Gesellschaft leider üblich - u. A. durch / über seine Tätigkeit / Beruf identifiziert und sich "verheizt" oder aber halt einem äußerem Druck unterliegt Welchem er halt auf Dauer einfach nicht gewachsen ist.

In Zeiten - entgegen der von unserer Lügen - Regierung aufgestellten Behauptung - weniger neuen (halbwegs sinnvollen) Arbeitsplätzen sollte die vorhandene Arbeit eher sinnvoll auf die Masse der Arbeiter verteilt werden als sie auf relativ Wenige zu bündeln (Im Ganzem betrachtet ) um nicht nur derartige "Begleiterscheinungen wie psychische Erkrankungen in diesem Bereich des Lebens zu reduzieren.

Selbst habe ich quasi auch eine Abart dieses "Burn - Outs"=
Ich rasiere mich fast wieder wie vor der Forenzeit - und Das ist auf Dauer für mich viel entspannender als Dies & Das auszuprobieren, etwaiger Soft - & Hardware "nachzujagen" oder auch einfach Alles machen / ausprobieren zu wollen / müssen "Was geht" .

Ein Hobel, Systemie oder auch ein Rasiermesser können Einem eine gewisse Art der Entspannung geben / vermitteln - So man sich nicht in für Einen vielleicht unerreichbare Illusionen eines "Königsweges" verirrt Was irrational wäre / ist und im Zweifelsfall genau das Gegenteil Dessen bewirkt Was erwünscht war / ist = Man liest Es ja mitunter auch Hier .

Meine Devise in allen Lebensbereichen:
Keine unnötigen Stress - vor Allem nicht von Außen auferlegten.
Das wird für eine Großteil So leider nicht umsetzbar sein - ich für meinen Teil habe "mein Soll" erfüllt in dem ich z. Bspl. zwei Kindern beim Studium unterstützt habe, mir dabei auch sonst keinerlei "unnatürlichen Stress" gemacht / aufzwingen habe lassen und somit in Folge doch relativ Unbeschwert & Unbelastet mein Leben lebe, auch bei der Rasur .

In diesem Sinne wünsche ich Allen einen möglichst stress--freien Tag ohne übertriebene Erwartungen an sich Selbst & Andere .

MfG

Andreas
 
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Diskussionsnachricht 000033
07.11.2013, 18:16 Uhr
Stahlhobelspan
registriertes Mitglied


Ja ja die burn-out Geschichte, ich denke das ist ein Problem des Kapitalismus, möglich wenige Arbeiter sollen in ihrer Arbeitszeit so viel wie möglich gleichzeitig machen, nicht eine Minute stillstehen, und auch nach Feierabend noch am Telefon verfügbar sein, achso und natürlich für 1 viertel der Bevölkerung mitarbeiten, und ich meine damit nicht die Rentner, nein, die haben es sich ja verdient...

--
Wird die Rasur dir zur Tortur, dann nehm doch eine Klinge nur :-)

Merkur 23c Progress xl, Mühle R89 ASP
Balea Men Dachs,Cerrus Borste, Mühle rein Dachs
Palmolive Stick,Arko Stick, Speick rs
 
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Diskussionsnachricht 000034
07.11.2013, 22:04 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Philipp R. schrieb:

Zitat:
makethingssharp schrieb:

Zitat:
Das birgt natürlich Potential für einen gänzlich neuen Thread.

im Off-Topic-Bereich!!!!

Spätestens da wir jetzt beim Kapitalismus im Allgemeinen angekommen sind, wäre mindestens ein neuer Thread in einem neuen Bereich angebracht. Vielleicht sogar in einem anderen Forum das sich eher politischen Grundsatzdiskussionen verscheieben hat.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.

Diese Nachricht wurde am 07.11.2013 um 22:05 Uhr von Drill Instructor editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000035
07.12.2013, 23:19 Uhr
Slovak Boy
registriertes Mitglied


Ich errinere noch, wenn habe ich erste Gillette Sensor gesehen. Eine super Idee, viele Patenten, schön neu und sanft. Ich bin selbst Konstrukteur und habe ich die Entwikler von Sensor bewundern. Ich habe Sensor lange Zeit benutzt. Ich verstehe alle, die Systemie verwenden. Die Systemie ist sehr bequem und praktisch. Wenn habe ich dann ab und zu wieder Hobel probiert, habe ich sich bluttig geschnitten. Warum dann Hobel? Hobel ist so einfach. Das gefählt mir. Auch Rasiermesser ist vom Prinzip sehr einfach. Und robust. Dauerhaft. Schön, aus Stahl, oder schönem Metal. Die Rasur ist nicht so einfach und das gefählt mir auch. Auch im Auto preferiere ich Manuelle Schaltung vor der Automatik. Ich möchte endcheiden, wie wird das Ergebniss aussehen. Systemie ist in vielem mehr praktisch für das schnelle Leben. Beim Marketing gefählt mir nicht, dass ausser WC kann man bei uns keinen Hobel im normallen Geschäft kaufen. Also die klasische alternative gibt´s nicht mehr. Ich kenne trotzdem viele auch junge Freunde, die Hobel suchen und meinen, dass gibt´s kein Hersteller von den Hobeln mehr.

--
Juraj
Merkur 37C / 34C / 38C / Progress kurz Astra Superior Platinum Barbus De Miclen

Diese Nachricht wurde am 07.12.2013 um 23:20 Uhr von Slovak Boy editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000036
16.09.2014, 13:28 Uhr
Ausbilderschmidt
registriertes Mitglied


Ich bin auf diesen älteren Thread gestoßen und antworte mal, weil hier ein Gedanke gut reinpaßt, den ich hatte, nachdem ich mit meinem Vater gesprochen hatte.

Er ist froh, Dosenschaum nutzen zu können und nicht mehr den Palmostick (wohl bequemlichkeit),

Er meinte, daß er die alten Dinge nicht gut fand und man sich immer geschnitten hat, und er froh sei, den Gillette (Sensor) zu haben.

Ich könnte mir vorstellen, daß man damals das Hobelschwingen nicht immer richtig beigebracht bekommen hat.

Da hat man sich halt mit dem Teil im Winkel durchs Gesicht rasiert.
Wenn man Glück hatte, hat einem einer Kniffe beigebracht, wenn nicht, dann hat man sich eben geschnitten.

Meine Experimente mit Wilkinson Classic vor 10 Jahren war auch unangenehm.

Ohne Youtubevideos und Forenlektüre hätte ich die Hobelschwingerei schnell wieder drangegeben (oder gar nicht erst wieder probiert) und wäre bei den Dorcos gelandet.

--
Mühle R89 und R41, :Sys: Dorco diverse; Gillette Sensor Excel
ASP (Systemies): Dorco 3,4,6,6+
Mühle Silvertip Fibre Classic mit Olivenholzgriff
Speick RS (beide), La Toja, La Maison du Barbier
Speick ASB und ASL, Proraso weiß, La Toja
 
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Diskussionsnachricht 000037
16.09.2014, 13:43 Uhr
~Inselgrün
Gast


Nun bin ich zwar nicht "älter", fühle mich aber durch diesen Thread angesprochen, da ich die Rasurhistorie meiner Familie kenne. Meine Großväter ließen sich noch in den 1950er Jahren einmal pro Woche, bei Bedarf auch öfter, beim lokalen Friseur mit dem Messer rasieren. Rasierseife war dabei die Klar Kabinett. Mein Großvater verwendete als Soldat im Zweiten Krieg einen Rotbart Mond Extra-Hobel, der allerdings in den 50ern bereits korrodiert war. Er stieg auf die bekannten Braun-Sixtant etc.-Modelle um und gönnte sich eine Nassrasur mit einem Gillette/Rotbart-Slim Twist einmal die Woche. Mein Vater fing auch mit einem Slim an. Rasiert haben sie alle mit Sauborste und Palmolive Rasierseife. Mein Vater stieg 1993 auf Sensor und Dosenschaum um. Das verstehe ich nur zu gut, ich bin mit dem Slim Twist und Rotbart-Klingen auch nicht zurecht gekommen. Rasur war eben kein Hobby, sondern Notwendigkeit.

Ich selber fing 1998 mit Gillette Mach3 und Gillette-Rasiergel an. Das war das, was ich im Laden sah. Mit Milchbart macht man sich keine Gedanken um Klingenpreise. Einen elektrischen Rasierer probierte ich erfolglos aus. Gehobelt habe ich aus Spaß, irgendwann anfangs der 2000er, als ich den verwaisten Slim meines Vaters fand. Ich empfand das Gerät als ziemlich schrottig, mir kam selbst der Wilkinson Classic besser vor. Erst die Merkure machten mehr Spaß. Beim Hobeln bin ich dennoch nicht ausschließlich geblieben, obwohl ich die meisten Modelle kenne. Torsion ist für mich sehr gut.

Heute ist die Rasur im Gesicht nurmehr eine bedingte Notwendigkeit, erst recht, seit Bärte oder Dreitageswuchs wieder gesellschaftsfähig geworden sind. Letztere sieht man selbst bei Bankangstellten oder Spitzenmanagern. Früher wäre das undenkbar gewesen. Meine Großmutter verlangte von meinem Großvater die tägliche Rasur. Beide kannten die Zeit, in der man für gewöhnlich mit Mehrtageswuchs herumlief, weil die Rasur beim Friseur höchstens zwei Mal in der Woche stattfand. Also war das glatte Männergesicht das neue modische Ideal, einfach weil es schwerer, viel schwerer zu erreichen war als heute. Unsere Altvorderen würden uns ob unserer Dekadenz hier im Forum belächeln.

Diese Nachricht wurde am 16.09.2014 um 13:52 Uhr von Inselgrün editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000038
16.09.2014, 14:28 Uhr
~Beber
Gast


Meine erste Rasur war mit dem Elektrorasierer meines Vaters, mir hat tagelang das Gesicht gebrannt. Danach bekam ich seinen Gillette Hobel und Klingen, es war ein offener Zahnkamm. Den habe ich 40 Jahre gerne genutzt. Zwischendurch habe ich kurze Zeit den Gillette Contour plus genutzt, der liegt heute noch mit 200 Klingen bei mir in der Schublade.
Von meinem Großvater habe ich noch einen alten Apollo, ich dachte immer der wäre krumm und hatte den nur als Andenken liegen. Durch das Forum hier habe ich erfahren das es ein Torsionshobel ist und nutze den gerne. Nachdem sich mein Gillette OC von mir getrennt hat, sind weitere Hobel/Shavetten bei mir eingezogen. Da ich immer viel gereist bin, hatte ich nie Probleme mit der Klingenauswahl.
 
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Diskussionsnachricht 000039
16.09.2014, 17:30 Uhr
~Don Esteban
Gast


Zu den Älteren darf ich mich als Pensionär sicher ja schon zählen.

Als ich in meiner Lehrzeit im zarten Alter von 15 Jahren angefangen habe mich zu rasieren, gab´s noch keine Systemrasierer, sondern nur Hobel oder Messer. Ein Messer kam aus Kostengründen nicht in Frage und war mir auch zu riskant, deswegen bin ich mit Hobeln eingestiegen.
Für einen elektrischen Rasierer fehlte das Geld, weil der einfach zu teuer war in der Anschaffung. Da musste ich damals etwas länger mein Taschengeld für zurück legen, das war damals der Braun Sixtant.
Nach einer geraumen Zeit des elektrischen Rasierens und beruflichem Weiterkommen habe ich dann wieder angefangen, mich mit dem Hobel zu rasieren. In den 60er Jahren konnte man noch verschiedene Sorten der DE-Klingen in jeder Drogerie oder beim Friseur bekommen.
Das änderte sich nach und nach, weil die Elektro-Rasierer sich zunehmender Beliebtheit erfreuten und etliche Klingenmarken vom Markt verschwanden.
Ich habe dann zeitweise gewechselt zwischen Nassrasur und Elektrorasur, je nach Laune und Gelegenheit.
Als dann die Systemrasierer auf den Markt kamen, habe dies auch ausprobiert und mich lange Zeit damit(ja, auch mit Dosenschaum) rasiert.

Durch den vererbten Hobel meines Schwiegervaters bin ich dann wieder zum Hobeln zurückgekommen und habe dann durch das ach so große Internet auf die Vielfalt der Angebote des Marktes zurückgreifen können.

Systemrasierer benutze ich gelegentlich zwar auch noch, weil´s einfach sehr bequem und komfortabel ist (allerdings ohne Dosenschaum).
Das Hobelrasieren ist für mich aber bis heute ein stilvolleres Ritual und deswegen bleibe ich hauptsächlich dabei.

Gruß an alle Rasierfans.
 
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Diskussionsnachricht 000040
17.09.2014, 11:23 Uhr
~Inselgrün
Gast


Ich denke, viele Ältere sind vom Hobel aufs System umgestiegen, weil es sich mit letzterem noch sicherer, etwas schneller und genauso gut rasieren lässt wie mit dem Hobel. Man muss ja davon ausgehen, dass auch früher keine riesige Palette an Hobeln angeboten wurden. Hätte ich die Wahl zwischen nur zwei oder drei nicht ganz auf meine Verhältnisse passenden Hobeln und einem guten System, so würde ich ganz selbstverständlich letzteres wählen.

Letzten Endes haben die Systeme die Hobel genauso verdrängt, wie die Hobel die Messerrasur, die ja in der Regel nicht selber vorgenommen wurde, da man sich ein paar Messer und einige Steine nicht leisten konnte. Damals war es günstiger und schneller, den Barbier in Anspruch zu nehmen. Messer waren nicht zur Selbstrasur gedacht, daher wurden Hobel "für Selbstrasierer" gepriesen.

Mit dem Hobel musste man nicht mehr schleifen und ledern, hatte zuverlässig eine scharfe Klinge und etwas mehr Schutz bei der Handhabung im eigenen Gesicht. Ich würde nicht die Systeme als problematisch erachten (wie das in Rasurforen oft getan wird), sondern die Einführung des Dosenschaums in den 1950er Jahren. Das war dann ein bisschen zu viel des Schnellen und Hastigen.

Ansonsten aber ist ein System nichts anderes als ein Hobel, eben ein weiter entwickelter Hobel mit mehreren Lamellen, meist mit Schwingkopf, ja sogar (bei Gillette!) mit federnd einzeln gelagerten Klingen (was einen wirklichen Fortschritt darstellt). Systeme sind Weiterentwicklungen von Hobeln. Für mich spricht, außer die Nostalgie (oder was manche als Stil werten) so gut wie nichts für den Hobel (außer der Kostenfaktor, der ist aber für Forenleser eh unerheblich, wenn sie die Rasur als Hobby ansehen).

Eher verstehe ich die Messerrasierer, das ist nicht nur wirklich nostalgisch, sondern vor allem eine ganz andere Art der Rasur, sehr gründlich, sehr gefährlich , ziemlich spannend und kann auch wegen der erforderlichen handwerklichen Geschicklichkeit wirklich Spaß machen. Leider fehlt mir die Zeit dafür, sonst hätte ich auch einen Satz Steine und eine Handvoll alter Schätzchen herumliegen.

So aber ist das für mich ziemlich unpraktikabel. Bart ab geht auch mit Shavette und System. Hobel verwaisen bei mir etwas. Sie sind für mich als Zwischenstufe irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Eine schöne Gemeinsamkeit von Systemen und Messern: Die große Auflagefläche der Klinge, die die Rasur sanft macht
 
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Diskussionsnachricht 000041
17.09.2014, 15:56 Uhr
~Beber
Gast


Ich bin immer wieder zum Hobel zurückgekehrt eben weil es viel sanfter und gründlicher für mich ist. Mein Sohn, eigentlich Systemrasierer, hat mich immer belächelt, ist aber jetzt auch zum Hobelfan geworden. Mir gefiel auch nie die Optik der Systemrasierer, da kann mir die Werbung erzählen was sie will.
 
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Diskussionsnachricht 000042
17.09.2014, 20:39 Uhr
joro
registriertes Mitglied


Inselgrün schrieb:

Zitat:
Ich denke, viele Ältere sind vom Hobel aufs System umgestiegen, weil es sich mit letzterem noch sicherer, etwas schneller und genauso gut rasieren lässt wie mit dem Hobel.

Stimmt!
 
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Diskussionsnachricht 000043
17.09.2014, 22:39 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied


Mein erster Rasierer war ein von meinem Vater geerbter Remington Selectric, so ein eher unhandlicher Brocken mit einem Drehschalter an der Seite, mit dem man sechs Gänge einlegen konnte. Ein grobes Teil, das mir mit jeder Rasur eine Glühbirne bescherte, was mir den Gebrauch von Pitralon unmöglich machte und mir meinen Vater noch heute als Held erscheinen läßt, denn ohne Pitralon (oder T2) habe ich ihn, glaub' ich, nie gerochen.

Den Remington hatte ich lange, sicher einige Jahre, aber die meiste Zeit lag das Ding im Badezimmerschrank, denn ich hatte mir einen 37er gekauft und konnte dann auch endlich Pitralon verwenden. Den 37er habe ich langelangelange mit Merkurklingen bestückt und bin erst, als ich mir den PROGRESS gekauft hatte, auf REDs umgestiegen.

Vom PROGRESS war's zur Systemschabe nur ein Katzensprung. Denn den PROGRESS hatte ich ja, weil ich meinte, ihn ganz präzise auf gründlich einstellen zu können, so wie früher den Remington. Gründlichglatt war (und ist) mein oberstes Gebot, weswegen die Systemlogik, Stoppeln, die mit dem ersten Messer noch nicht gekappt, sondern nur aufgerichtet wurden, mit dem zweiten Messer quasi weggewischt werden sollten, bei mir sofort verfing. Zwar gefiel mir das gummiartige Gequietsche der Systemies nicht und die Dinger hatten sowas völlig egales, gleichgültiges, genau, keinen Charakter hatten sie für mich, aber darauf verschwendete ich damals noch keine großen Gedanken. Rasieren war wie Zähneputzen, es musste erledigt werden, bei mir auch einige Jahre mit Schaum aus der Dose. Egal, es war mir schnurz piepe.

Meine Hobel waren mir geklaut worden, beim 37er weiß ich's, den PROGRESS hab' ich eventuell aber auch auf einer Reise nach Frankreich verloren oder vergessen, da bin ich mir nicht sicher. Neben der aktuellen Systemschabe hatte ich auch noch einen Braun Sixtant, wahrscheinlich weil ich nun mal mit einem Elektrorasierer angefangen hatte. Aber der Braun fühlte sich auch nicht viel besser an, als der olle Remington und ich verwendete fast nur den jeweils aktuellen Systemie. Das auch wegen des ab und zu eingewachsen Haares.

Bei den Dingern habe ich auch die Haptik nie gemocht. Am besten war der Contour, den ich zwar immer etwas zu leicht fand, der aber dennoch Substanz hatte und gut in der Hand lag. Trotzdem habe ich mich dann noch zu einem moderneren Dreiklinger und dann zu einem noch moderneren Vierklinger hinreißen lassen. Doch dann war Schluss. Ich wollte mich nicht alle Jahre wieder von einem neuen kleinen Wunderwerk, sei's von Gillette oder Wilkinson, überraschen lassen und das Gequietsche und die vielfarbigen Plastikgriffe gingen mir jetzt bewusst gegen den Strich.

Ich erinnerte mich des 37ers und als ich auf die Pirsch ging staunte ich nicht schlecht, als es das Gerät trotz der Heerscharen an Systemschaben noch gab. Und die Merkurklingen obendrein und die REDs auch noch, wenn ich auch ein bisschen danach suchen musste. Toll! Und den PROGRESS gab's auch noch. ...

Damals fing ich an, mich mit dem kleinen morgendlichen Vergnügen intensiver zu beschäftigen. Ich besorgte mir wieder einen Pinsel und Rasierseife - damals gab's noch ein Ozonloch, welches die Verwendung von Dosenschaum infrage stellte - und muddelte vor mich hin, bis ich die Welt der Foren entdeckte. Und nun ist das ein ganz anderer Schnack ...

Glatte Grüße, Frank

--
Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart)

Diese Nachricht wurde am 17.09.2014 um 22:52 Uhr von Frank OZ editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000044
18.09.2014, 12:07 Uhr
~Inselgrün
Gast


Wenn Du Systemschabe schreibst, müsstest Du konsequent auch Hobelschabe schreiben. Jemand, der Wert auf Stil legt – und das gibst Du zu tun vor – könnte beide Begriffe vermeiden. Dies nur als Anregung. Das OT bitte ich zu entschuldigen.
 
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Diskussionsnachricht 000045
18.09.2014, 21:23 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied


Inselgrün schrieb:

Zitat:
Wenn Du Systemschabe schreibst, müsstest Du konsequent auch Hobelschabe schreiben. Jemand, der Wert auf Stil legt – und das gibst Du zu tun vor – könnte beide Begriffe vermeiden. Dies nur als Anregung. Das OT bitte ich zu entschuldigen.

OT: Stil, ich? Ich kenne nur den Stiel, an dem der Kopf eines Hobels angebracht ist … Ende OT.

Schon recht, aber „Systemschabe“ klingt treffend, „Hobelschabe“ nicht. Hinter dem populistischen Hobel steckt ja der technisch titulierte Sicherheitsrasierer. Da noch eine Schippe draufzulegen und eine Hobelschabe draus zu machen, finde ich zu viel des Guten. Klar, ich könnte mich zu „Hobelhacke“ versteigen, wenn es um den 1909er aus Hof geht, aber das ist hier nicht Sache.

Wenn ich „Systemschabe“ schreibe, dann will ich die Geräte nicht beurteilen, sondern nur beschreiben. Mir sind die Dinger immer ein bisschen wie Insekten vorgekommen, das Gewicht, die filigrane Aufhängung die ebenso filigranen Klingenköpfe und dann der Umgang mit den Teilen: Das quietschend-fiepende Geräusch, wenn’s glatt ist und der Bewegungsablauf überhaupt – Schaben trifft’s für mich am besten. Stabheuschrecken und Systemschaben …

Nach dem Remington Selectric musste ich mich sowieso an eine andere Gewichtsklasse gewöhnen, als ich es mit dem 37er aufnahm. Die späteren Plasikkratzer waren dann noch einmal eine Bezirksklasse weiter und wenn ich jetzt drüber nachdenke, dann habe ich die Dinger nie gerne in der Hand gehabt, egal wie famos die Rasur mit ihnen gelang. Das ist für diejenigen unter uns, die mit den Systemies eingestiegen sind, wahrscheinlich kaum nachvollziehbar.

Vor einiger Zeit habe ich mir im Ausverkauf bei Mme. einen metallenen Dovo-Halter für Systemköpfe geangelt. In rot, weil ich lange eine rote Wilkinsonschabe hatte; auch die Form ist ähnlich. Das ist ein Riesenunterschied! Plötzlich hat der Systemie Substanz. Ab und zu nutze ich ihn – gerne!, z.B. wenn eine Klinge im Hobel weich wird, bevor die Woche um ist. Und das Ding ist dann auch kein Insekt mehr, sondern ein Rasierer.

Glatte Grüße, Frank

--
Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart)
 
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Diskussionsnachricht 000046
23.09.2014, 18:29 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


Mein Opa hat gewechselt weil er den Komfort des Systemies am Anfang besser fand, aber ist am Schluss dann komischer weise bei der Trockenrasur gelandet, wahrscheinlich weil es im alter nicht mehr so glatt sein muss ;-) und am bequemsten ist.

Ich hab meine "Karriere" mit Systemies angefangen, weil es das offensichtlichste am Markt war. Allerdings war ich irgendwann über die Preispolitik, das Ergebnis und das ganze verärgert, dass ich mir dachte da muss ich mal meinen Opa fragen wie man das früher gemacht hat ;-) und siehe da, die Idee zum Hobel zu wechseln war geboren.

Dann kam noch die riesige Auswahlmöglichkeit dazu, verschiedene Pinsel, Hobel, Seifen usw. so das man wirklich alles auf seine persönlichen Bedürfnisse ausrichten kann und letztendlich finde ich, dass man mit dem Hobel aus einem zwingenden Rasur etwas meditatives macht und rasieren ganz änderst genießt.

Der Hauptfaktor für mich zu wechseln war allerdings auch das tolle Design der Hobel, hab mich für diesen hier entschieden: youtu.be/eIy308v9kB8

Der sieht im Badezimmerschrank neben dem RS Tiegel von Trumper perfekt aus. Findet auch meine Freundin ;-)
 
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