Diskussionsnachricht 000029
10.01.2016, 11:06 Uhr
Koraat
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Hallo Andy,
das Problem liegt definitiv, wie bereits von thedude erwähnt, am Bandschleifer. Die Schnittgeschwindigkeit von solchen BS ist in der Regel für Holz ausgelegt. Das Band läuft meist mit maximal 10-12m/s, während Stahl optimalerweise mit 25-35m/s geschliffen wird. Das Band ist auch ganz sicher nicht für Stahl geeignet. Dann fehlt zudem noch die Leistung, da der BS150 ja nur 250 Watt hat.
Du kannst also entweder (etwas Feingefühl und Geschick vorrausgesetzt) mit der Schruppscheibe vom Winkelschleifer ran, oder du kannst auch einen Schleifbock mit 150-200mm Scheibe nutzen, falls du sowas hast.
Auch Handbandschleifer haben in der Regel höhere Schnittgeschwindigkeiten und mehr Power. Die muss man nur verkehrt rum in den Schraubstock spannen. Das echte Problem kommt dann nach dem Härten, da musst du dann mit niedrigen Schnittgeschwindigkeiten und mit Kühlung arbeiten. Alternativ kannst du auch vor dem Härten so dünn wie möglich vorschleifen und den Rest dann mit Steinen von Hand machen.
Grundsätzlich noch zum Stahl. Der 1.2842 ist sozusagen der "Waldundwiesenstahl" beim Messermachen. Einfach weil er günstig und einfach zu bekommen ist und auch gute Resultate bringt. Für ein RM ist er nicht die allererste Wahl, aber dennoch absolut gut geeignet. Besonders hart ist er im Weichgeglühten Zustand nicht, er ist sogar ein sehr gut zu verarbeitender Stahl. Fast jeder andere Stahl den ich so verwende ist deutlich schwieriger zu bearbeiten. Ganz besonders Wolfram legierte Stähle. Das liegt aber sogut wie nie an der Härte, sondern an der Verschleißfestigkeit. Und die hängt vom karbidgehalt und der Art der Karbide ab.
Dass ein Werkzeugstahl fröhlich zu rosten beginnt, ist völlig normal. das wird nach dem Härten etwas besser. Entscheidend ist aber das finale Finish.
Eine Sache ist aber beim 1.2842 zu beachten. Durch den hohen Mangangehalt (Mangan ist elektrochemisch ziemlich unedel) neigt der Stahl dazu beim Schärfen unter dem Tape schwarze Linien auszubilden. Die sind regelrecht eingeätzt und nur durch erneutes Schleifen zu entfernen. Hier hilft es den Ansatz des Tapes leicht einzuölen, damit kein Wasser eindringen kann.
Beste Grüße,
Ulrik Diese Nachricht wurde am 10.01.2016 um 11:07 Uhr von Koraat editiert. |