Diskussionsnachricht 000054
04.01.2014, 20:24 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Für mich ist die Sache noch nicht in warmen Tüchern. --- Ich werde bei Messern, die zur Schärfung vorliegen, generell bei der klassischen Methode bleiben, denn ich habe Zeit. ;-)
Tenferenzu hat den Thread Etwas zum Nachdenken... genannt.
Einige Punkte möchte ich deshalb zu bedenken geben.
Der „Spreizungseffekt“ (0,8k -10k NSS) ist zweifellos aus den Beispielen ersichtlich.
Was geschieht aber mit einem Grat, der nach ca. 1/ 1/2 Jahren Rasur und häufiges Ledern es wieder nötig hat?
Der 10k trifft bei den obigen bebilderten Beispielen auf eine frisch erstellte und vollkommen durchgespitzte Facette.
Anders sieht es nach einer langen intensiven Nutzungsphase aus - von einer Gratbeschädigung ganz zu schweigen - und das Messer muss nun auf die Steine.
Um die 2. Facette anzusprechen müsste doppelt abgeklebt werden. Würde ein 10k NSS eingesetzt,so träfe er nicht mehr auf eine durchgespitzte Facette wie zu Beginn sondern auf eine 2. polierte Facette mit einem nicht mehr rasurfähigen Grat. Diese 2. Facette muss jedoch komplett durchgeschärft werden, damit wieder ein schneidender Grat gebildet werden kann.
Dem 10k traue ich dies nicht zu, denn sonst könnte man bei einem Messer, das nachgeschärft werden muss, gleich den 10k einsetzen.
Jeder, der sich einigermaßen mit der Materie auskennt, weiß, dass das unsinnig ist.
Also, diese 2. Facette, die sich unmittelbar an der Schneidkante befindet, kann nur durch einen abtragenden Finisher neu erstellt werden.
Ist dieser nicht zur Hand, bleibt nichts anderes übrig, als die gesamte Facette über einen groben Stein neu aufzubauen und den Spagat auf einen 10k NSS wieder auszuführen. (10k NSS … mit anderen Steinen ist er noch nicht probiert worden. Ob er bei allen Stählen gelingt, müsste noch erprobt werden).
Ein weiterer Punkt. - Wie sieht es mit dem Ledern aus, dem Mittel zum Schärfeerhalt schlechthin?
Hier trifft eine Facette auf das Leder, die um ein Grad gestuft ist, denn eine Abklebung bewirkt eine Winkelvergößerung von ca. einem Grad. Kann bei einer solchen gestuften Facette der Gratbereich
so effektiv angesprochen werden, wie es bei einer normalen einfachen Facette der Fall ist?
Es kommt beim Schärfen meiner Meinung nach nicht nur auf den Endzweck scharfes Messer an,es kommt meiner Meinung auch darauf an, was sich aus dem einmal in einigen Monaten ergeben kann/wird, was ich jetzt tue.
Ich hoffe, Tenferenzu, ich bin der Themenstellung etwas gerecht geworden. :-)
Gruß und frohes Schaffen im neuen Jahr
Bartisto
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