Diskussionsnachricht 000007
15.01.2015, 20:15 Uhr
CaptnAhab
registriertes Mitglied
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Hallo Bartisto,
gerne möchte ich Deine Frage nach Quellen beantworten, da ich bereits damit gerechnet habe, dass du fragen würdest, weil deine Expertenmeinung mit deren anderer Experten sich schon des öfteren als disjunkt herausgestellt hat, wenn man ältere Threads liest:
Meine oben angegebenen Aussagen basieren auf den Meinungen von Schärfexperten, welche ihr Wissen in Schärfkursen vermittelten und diskutierten. Vielleicht erinnerst du dich, dass man dir diese Kurse zur Leitung ebenso angeboten hatte. Du hattest aber dankend abgelehnt.
Ich hatte vorher, in ca. 2010 oder 2011 einen Rasiermesser-Schärfkurs besucht und der dortige Kursleiter, ein älterer Herr, der nebenbei bemerkt einen Metallbearbeitungsberuf (ich glaube, es war Goldschmied) sowie ein Studium der Produktionstechnik, Fachbereich Metall, absolviert hatte hatte uns eine plangeschliffene Achatscheibe gezeigt, die er vor unseren Augen trocken einsetzte, um seine Rasiermesser scharf zu halten.
Auf meine Frage hin, ob denn nicht Wasser oder eine andere Flüssigkeit vonnöten sei, gab mir dieser Fachmann zur Auskunft, dass es nur hauptsächlich aufgrund von Erwärmungsproblemen (deshalb mein Wort "Kühlungsproblematik") nötig sei, mittels Schleifflüssigkeiten zu kühlen. Ansonsten käme der Schleifflüssigkeit weniger Bedeutung bei, als allgemein angenommen. Dies sei aber abhängig von der Arbeit, die zu verrichten sei.
Prinzipiell meinte er, es seien viele, ihm bekannte Schleifsteine auch trocken einsetzbar, wenn es nur um eine Nachschärfung ginge. Er benutze jedoch am liebsten seine plangeschliffene und mit einem mir unbekannten Rauheitsgrad versehene Achatscheibe. Ich erinnere mich, dass dies im Forum von mir schon mal berichtet wurde und damals aber "von den Experten" milde belächelt wurde.
Ich habe die Methode und die Messer jedoch mit eigenen Augen gesehen. Und für mich gilt: Wer schärft, hat recht.
Immerhin hat dieser Herr es geschafft, seine Rasiermesser ohne grössere weitere Schärfaktionen über Jahrzehnte hinweg rasurscharf zu bekommen bzw. besser gesagt zu erhalten. Und zwar ohne nennenswerten Abtrag! Eine Leistung, welche hier im Forum auch erst einmal erreicht werden möchte, bei der ganzen "von-Grund-auf-neu-aufbauen-Schärferei" die hier im Forum häufig gepredigt wird.
Bei einem anderen Schärfkurs 1-2 Jahre später war ein erfahrener Schärfer anwesend, der auf meine Nachfrage hin diese Meinung bestätigte. Wir haben dabei mittels Wassersteinen und Ölsteinen geschärft, und ich meine mich zu erinnern, dass auch die Schärfung ohne Wasser ausprobiert - zumindest aber besprochen wurde.
-- Gruss CA.
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius) Diese Nachricht wurde am 15.01.2015 um 20:19 Uhr von CaptnAhab editiert. |