Diskussionsnachricht 000008
02.09.2005, 01:50 Uhr
Paddy
registriertes Mitglied
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Zitat: | Die Schneide eines Rasier- oder Mikrotommessers ist sehr dünn. Die verschiedenen auf sie wirkenden Kräfte, biegen die Sägezähne ihres Grats mal zur einen, mal zur anderen Seite ab oder es brechen ganze Stückchen heraus.
Das Abziehen der Klinge auf dem Leder soll die in alle Richtungen abstehenden Zähnchen wieder auf- und in Linie ausrichten. Leider brechen aber einige dabei vollends ab, bohren sich ins Leder, machen seine Oberfläche holprig wie Sandpapier und das Messer beim Abziehen schartig. Damit wird die Schneide im weiteren Verlauf noch mehr beschädigt oder gar ruiniert.
Manche Rasiermesserhersteller empfehlen deshalb ganz richtig, das Messer auf keinen Fall gleich nach der Rasur, sondern frühestens nach 24 Stunden, also erst kurz vor der nächsten Rasur abzuziehen, weil sich die Mikro-Gratzähnchen der malträtierten Schneide nach einem Tag Ruhe von selbst wieder aufrichten. Der Stahl ist nämlich recht flexibel, er lebt sozusagen. Man sagt auch, "die Wate (Schneide) wächst", d. h. der mikroskopisch erkennbare, hauchfeine Grat auf der Schneide verändert sich beim Schneiden, kehrt aber danach - etwa binnen 24 Stunden - wieder in seine alte Position zurück, er streckt sich und wird wieder hauchfein; Die Gratzähne werden danach nicht aus der Schneide herausgebrochen, sondern wieder „in Linie ausgerichtet“.
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Ruhezeit also, damit beim Abziehen keine Metallteile im Riemen hängen bleiben, die dann den Riemen und das Messer ruinieren würden. |