Diskussionsnachricht 000108
25.03.2006, 07:30 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied
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Also das sie diesen Seifenhersteller aussuchen hätte ich nicht gedacht. Bei Marius Fabre geht es dann doch schon etwas ordentlicher zu und wer mal einen Blick in unsere Werkstatt werfen wird (?) dem dürfte schnell klar werden, daß die Herstellung von Seife durchaus auch ein sauberes Geschäft sein kann. Wobei wir natürlich nicht solche Mengen produzieren und auch das Verfahren ist ein ganz anderes. Wer mal nach Sürfrankreich fährt, der sollte sich unbedingt diese Firmen mal anschauen. Wenn nicht gerade Betriebsferien sind - selbst Marius Fabre macht einige Wochen im Sommer zu und es bleibt zur Besichtigung nur das Museum - kann man überall hinein.
Was den großen Block angeht, er hat ca. 5,5 kg, kann ich nur sagen, daß die Summe von rund 500 Euro durchaus richtig ist - wenn man den Verkaufswert zu Grunde legt. Es ist eine Haarshampooseife und diese Rezepte gehören im Moment zu den aufwendigsten Seifen die wir produzieren. Na und viel größere Blöcke stellen wir auch gar nicht her. Wir sind da an das Fassungsvermögen unseres großen Blenders gebunden und die Formen sind mit 6-7 kg dann auch absolut voll. Normalerweise wiegen die Blöcke 3-4,5 kg und mehr als zwei Seifen pro Tag (also max 8-10 kg) stellen wir gar nicht her. Bei der gestern Abend vorgestellten Firma ist es wirklich etwa eine Tonne.
Ich selbst nehme seit einigen Jahren schon mehr Seife als Duschbäder. Obwohl ich zugeben muß, daß ich noch drei Flaschen I Coloniali Duschgel habe (Geruch wie die Rasierseife) und ... ich könnte das Zeug saufen, einfach genial. Meine aktuelle Lieblingsseife ist allerdings keine aus eigener Produktion. Die kenne ich nun schon alle und manchmal liegt der Reiz im Unbekannten. Mit der letzten Esteban-Lieferung kam eine Seife, wie ich sie aus industrieller Produktion so noch nie erlebt habe. Es ist für mich die erste industriell hergestellte Seife, die mit den Claus Porto Seifen in Sachen Pflege locker mithalten kann. Milchfarben und von der Form wie ein Stein, der lange in einem Bach gelegen hat. Weich schmeichelt sie sich in die Hand und es ist, als wäre sie mit Puder versetzt (ist sie wohl auch). Wenn man im Sommer einen Stein aus dem Wasser nimmt und ihn in die pralle Sonne hält, dann sieht man, wie sich das Wasser in wenigen Sekunden zurückzieht; der Stein bekommt einige nasse Flecken und dann ist er plötzlich ganz trocken. Und das passiert mit dieser Seife. Sie schäumt gar nicht so besonders, es ist eher so, als würde sich unter Wasser eine Cremeschicht ablösen - doch ihre organische Form und die Art wie sie trocknet finde ich einfach genial.
Genug über Seife. Ein schönes Wochenende,
Gruß Erik |