Diskussionsnachricht 000038
17.08.2007, 14:02 Uhr
~Senser
Gast
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Um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen möchte ich von einem anderen Hobby..., nein, Hobby muß es erst noch werden, berichten, welches sehr viel mit der Naßrasur, und noch mehr mit der Messerrasur zu tun hat. Es ist das Arbeiten mit der Sense. Meinen Nick habe ich damals ohne Gedanken an diese Tätigkeit gewählt.
Verschiedene Gründe sprechen in meinem Fall für diese "Technik". Wir sind zum Jahresbeginn umgezogen und das neue Grundstück ist ungleich größer als das vorherige. Der Vermieter meint, es wären 1000m². davon ist etwa 80% Rasen, bzw. es war vielleicht mal einer. Da die Vormieter nicht viel von Gartenarbeit hielten, haben Maulwürfe, Ameisen, Wühlmäuse und diverse Gras- und Kräuter Samen (nur legale) den Rasen in eine Wiese verwandelt, die inzwischen auch schon sehr hügelig ist. Die Tatsache, dass sich das Ganze in Hanglage befindet, macht das Rasenmähen auch nicht gerade einfach. Jedenfalls hat meine Frau mit unserem alten Motormäher keine Chance. Schon die ganzen Hügelchen und Löcher machen ein Schieben des Mähers unmöglich. Damit wurde das Rasenmähen zu meinem Job ;-(((
Nun habe ich aber sehr wenig Freizeit, und diese möchte ich nicht auch noch mit Motoren- und Maschinenlärm auffüllen, und ich krieg auch jedesmal die Kriese, wenn im Sommer, sobald die Sonne länger als 5 Minuten scheint die gesamte Nachbarschft zum Hallali auf jedes Kräutlein bläst, und die Phonstärke im Nu so stark zunimmt, dass ich ins Haus gehe und alle Fenster und Türen schließen muß. Der technische Overkill in Sachen Gartengeräte ist schon fast grotesk.
Also habe ich mir eine Sense gekauft und versuche nun seit einigen Monaten der Wiese mit eben diesem Gerät Herr zu werden. Es ist ungleich schwerer als die Messerrasur. Inzwischen krieg ich das Blatt zwar schon gedängelt und das Schärfen ist natürlich sowieso nie ein Problem gewesen, aber die Motorik....Oh, Oh
Wenn man einem alten Landwirt bei dieser Tätigkeit zuschaut, sieht das völlig einfach aus, sehr rythmisch, irgendwie leicht und man hat den Eindruck, dass es Ihm sogar Spaß macht.
Inzwischen bekomme ich schon mal für wenige Sekunden das Gefühl, dass ich es richtig mache, dann ist der Schnitt danz fein und auch leicht, irgendwie groovt das Ganze, und wenn ich dann anfange darüber nachzudenken, warum es jetzt funktioniert, dann ist wieder Schluß mit Lustig und die Spitze steckt in der Erde, oder das Gras wird nur flachgelegt.
Aber diese Momente häufen sich, und ähnlich wie ich inzwischen darauf warte, dass mein Bart wieder eine rasierenswerte Länge erreicht, schaue ich mittlerweile in den Garten und suche Stellen, die wieder gesenst werden könnten.
Gruß Senser Diese Nachricht wurde am 17.08.2007 um 15:01 Uhr von Senser editiert. |