Diskussionsnachricht 000031
10.10.2006, 12:50 Uhr
Le Barbier
registriertes Mitglied
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Bartisto schrieb:
Zitat: | @ Le Barbier,
unter Google tauchte ein Slovenischer Schleifmittelhersteller auf
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Nee, den meine ich nicht!
Zitat: | Dann gab´s noch einen Regimentskommandanten Franz Swaty im Österreichischen Husarenregiment Nr.4 (Stand 1893, gegr. 1733)
Ich glaube, der hat sich mehr um einen Schärfstein für seinen Säbel gekümmert ;-)
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Ich schmeiß mich weg, was Du so alles herausfindest... Gott sei Dank gibt es tatsächlich alte Schleifsteine, die mit Franz Swaty, Österreich, geprägt sind, sonst wär ich jetzt ziemlich rot geworden!
Das habe ich getan und meine Messer gestern Abend mit Kieselerde behandelt.
Das Ergebnis gibt mir Anlass, einen Toast auf Euch, Bartisto und Senser, auszubringen!
Ich wollte nicht mit Öl hantieren (Methode Bartisto), besitze aber auch keinen geeigneten Holzblock (Methode Senser) bzw. nicht die Bereitschaft, für ein Einstiegsexperiment einen zu beschaffen, habe also einen eigenen Weg gesucht und gefunden.
Statt Holz nahm ich einfach ein Stück Schreibmaschinenpapier, das ich mit etwas Kieselerde einrieb und auf einer Glasplatte befestigte. Ich war mal so frei, Papier als standardisierte Holzoberfläche zu interpretieren.
Darauf zog ich mein Lieblingsrasiermesser 25mal ab, ein leichter Grauschleier entstand, dann kam es für 10 Züge auf den unbehandelten Lederriemen.
Das Messer ging deutlich glatter über den Riemen als vorher, und den Haartest bestand es bestens. Allerdings hatte es ihn vorher auch bestanden, es war also noch lange nicht reif für einen Nachschliff.
Heute Morgen erfolgte dann die Rasur. Sie geriet noch sanfter als vor der Behandlung, ich bin nun noch ein wenig zufriedener mit meinem Messer als sowieso schon!
Vielleicht werde ich demnächst einen Holzblock besorgen und geeignet behandeln.
Am liebsten würde ich damit ja zukünftig ganz auf den grün pastierten Hängeriemen verzichten, um die Schneide nicht balliger zu machen als sinnvoll, und weil die Kieselerde garantiert gesundheitlich unbedenklich ist. Das grüne Chromoxid ist mir nicht mehr ganz geheuer.
Ach ja. Weil es soviel Spaß machte, musste auch mein Lieblingstaschenmesser übers Papier und auch ein Windmühlenmesserchen. Beide haben ganz schön an Schärfe zulegen können.
Die nach dem Einreiben des Papiers übrig gebliebenen Kieselerde, von einem halben Teelöffel blieb ziemlich genau ein halber Teelöffel übrig, habe ich noch die Hanfseiten zweier Streichriemen behandelt.
Aber die werde ich wahrscheinlich nicht mehr für Rasiermesser nehmen, sind sie doch ziemlich weich.
Und so nähere ich mich der guten alten Tradition der japanischen Schwertpolierer, niemals Schleifmittel auf weichen Untergründen zu verwenden...
Viele Grüße! Diese Nachricht wurde am 10.10.2006 um 12:55 Uhr von Le Barbier editiert. |