Diskussionsnachricht 000000
03.01.2007, 20:35 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
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Wie in einem anderen Thema schon angekündigt, habe ich mir zu meinem Wacker 5/8" Vollhohlmesser (Weihnachtsgeschenk) noch eine Shavette zugelegt. Jetzt werde ich einige Rasuren mit diesem netten Teilchen durchführen um den Unterschied zu einem "echten" Messer besser kennen zu lernen.
Die waghalsige Bemerkung, Shavette und Messer seien wie Axt und Degen, möchte ich zum Auftakt nochmal hervorkramen.
Das Erste, was einem an der Shavette auffällt, ist das sehr geringe Gewicht. Mein Hobel (Merkur Futur) und das 5/8 Messer sind deutlich schwerer. Einen Nachteil hat man dadurch aber nicht, es lässt sich sogar einfacher manövrieren als der klobige Futur. Typisch Degen und so gar nicht Axt.
Einige von euch sagen, es fühle sich eher an wie ein 3/8 Messer. Da ich noch kein 3/8 in der Hand hatte sage ich mal einfach, es hat eine Klingenbreite von 13 mm, was rechnerisch 13*8/25,4=4,094..., also einem 4/8" Messer entsprechen sollte.
Dabei schaut die eigentliche Wechselklinge um ca. 1,0 bis 1,5 mm aus einer Plastikfassung heraus, welche in die aus Blech gebogene Klingenhalterung geschoben ist. Von der Form ist es einem Rasiermesser nachempfunden. Die Klingenbreite beträgt bei meinem Modell 62 mm, also etwa so breit wie ein "echtes" Messer. Das Wacker hat eine Breite der Schnittkante von 68 mm. Es gibt neben der von mir verwendeten schwarzen Plastikhalterung auch noch andere, in die man die Hobelklingen mit 42 mm Kantenbreite einlegen kann.
Die Klinge ist starr eingefasst, ein Schwingen der Klinge ist nicht möglich, genau wie bei einem Hobel auch. In diesem Punkt ist die Shavette mehr Axt als Degen.
Da man nach einer Woche Messerrasur mit einem neuen Wacker noch nicht von der reichhaltigen Erfahrung eines alten Guru sprechen kann, werde ich mich hier nicht weiter mit dem Klang befassen, sondern schlicht mit der Rasureignung, der Art der Führung und der Sanftheit und Gründlichkeit der Rasur, verglichen mit dem Mach3 Turbo, mit dem ich mich seit über einem Jahr täglich rasiert haben. Der M3T stellt die Referenz dar, an dem sich die Shavette messen muss.
Vom Aussehen ist es ein durchaus akzeptables Gerät, solange man es nicht direkt in Sichtweite echter Rasiermesser aufbewahrt. Wobei ich die Metallausführung des "Heftes" vorziehe, und nicht empfehle die Plastikvariante zu kaufen. Sie ist nicht so schick wie das Metall und nochmals deutlich leichter. Wer es trotzdem mit Plastikheft mag, dem lege ich das schwarze Plastik nahe, es wirkt optisch noch am ansprechendsten. Wer es ausgefallen und edel mag sollte zur Shavette mit Titanbeschichtung greifen. Gegen das Wacker mit seinem Schlangenholzheft wirkt es allerdings trotz Metallausführung total nüchtern. Eher wie ein Instrument aus einem Arztkoffer, und so gar nicht wie ein "gentleman's toy".
1. Rasur
Die Erstrasur erfolgte heute morgen mit Vollprogramm und Gillette Fusion Hydra Gel für empfindliche Haut (meine Referenz aus der Dose ). Die Rasur ging so glatt von statten, dass ich total überrascht war. Viel angenehmer glitt die Shavette an meiner linken Wange herunter als der eher kratzige Merkur Hobel. Da mich der Übermut packte, kam was an so einem Tag nicht kommen sollte, ich habe an der rechten Wange die "Schräge Führung" ausprobiert und dabei zu feste gedrückt. Musste ich halt das Grinsen der Arbeitskollegen aushalten, als ich aus dem Krankenhaus zurück am Arbeitsplatz angekommen war. (Am Krankenhaus hatte ich anderweitig zu tun, so schlimm war der Schnitt nicht, trotzdem sieht es blöde aus und erinnert an längst vergangene Studentenzeiten.)
Fazit: Links so glatt, dass es einen einzigen Zug mit dem Strich brauchte. Dadurch ist die Wange nicht ganz so glatt wie bei einer M3T Rasur in mehreren Durchgängen, aber (vermutlich wegen des nur einen Zuges) ohne jeden Rasurbrand. Sanft und dabei gründlich wie eine Mach3 Klinge nach einer Woche täglicher Nutzung. Das gefällt mir schon richtig gut.
Aufgrund der Verletzung werde ich erst am Samstag wieder weitermachen. Die Shavette drückt kein Auge zu, wenn man mal unvorsichtig und ungeschickt ansetzt. Auch das habe ich bereits herausgefunden.
Ich werde nun das Wacker Messer beiseite legen und erst mal mit der Shavette zwei Wochen weiter üben. Danach setze ich mal das "echte" Messer an und vergleiche. Mein Wunsch ist, sich täglich mit dem Wacker rasieren zu können, da es optisch doch um einiges eleganter daher kommt.
-- Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC |