Diskussionsnachricht 000032
17.08.2007, 13:17 Uhr
Jacobvs
registriertes Mitglied
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Hätte mal die selben Probleme, aber die Ursachen können ja verschieden sein.
Meine Lösungen:
1. Nur derbe (Keilschliff) Messer benutzen, oder wenigstens solche, dessen Schneide man nicht auf der Fingernagel biegen kann (Halb-Hohlschliff). Das "springen" auf den Hals, wenn man sich gegen den Strich rasiert, kenne ich auch, aber nur mit Hohlgeschliffenen dünnen Klingen. Deine Messer scheinen scharf genug, wenn es das Haar in Haartest schneidet, dan ist's ok, feintuning kommt mit der Übung.
Ob 5 oder 10 mm "über Haltepunkt" - das hier riecht nach Selbstbetrug. Da ist meiner Meinung nach mehr mit Übung in Haartesten und geschiklichkeit des Handes, als mit wirklichen Schärfeunterschied zu tun. Haartest-machen muss man ja halt auch üben...
2. Abziehriemen einfetten. Abziehen wird länger dauern, aber Resultat wird besser, geschmeidiger. Beim harten Bart kriegt das Gesichtshaut schon was ab - starke Seife, langes Einweichzeit usw. Dann sollte wenigstens die Klinge bis feinsten "poliert" sein. Hier aber kann man wieder einen Fall des Selbstbetrugs nicht aussschliessen
3. Duschen, Bad nehmen, Gesicht mit Seife vor der Rasur waschen, heisse nasse Handtücher - das alles habe ich ausprobiert und das hat die Sache nur schlimmer gemacht. Zu viel für meinen Gesichtshaut. Jetzt spüle ich vor dem Rasur den Gesicht nur leicht mit warmen Wasser ab.
4. Schaumschlagen. Zuerst wird Pinsel in fast kochenden Wasser in einer Pinselbecher circa 1 Minute eingeweiht. Auf der Tabac-Seife tue ich nach jeden Rasur circa 1 Teelöffel Wasser, so dass sich auf der Oberfläche sich eine Cremeartige dicke Seifenlauge bildet. Pinsel ausschütteln, so viel wie möglich Seife aufnehmen und mit einen halben Teelöffel heissen Wasser in einen Heissen Tiegel aufschlagen. Zuerst wird scheinen, das da garnichts tut, der Schaum bildet sich in der Pinsel. Wenn man den Pinsel leicht auf den Tiegelrand drückt und zieht, erscheint hartes, dickes Schaum. Dass soll noch ein wenig gerührt werden, bis die erwünschte Menge da ist. Wenn es zu trocken erscheint,so dass Schaumbildung verhindert wird, kann man ja ein wenig heisses Wasser dazutun, aber die Mengen bekommt ja mit Übung ins Griff.
5. Nachdem das Schaum fertig ist und das Pinsel auf den Tiegelrand völlig von Schaum ausgedrückt, wird Pinsel mit ein wenig heissen Wasser angefeuchtet und das Gesicht eingeschmiert - für "grundierung". Darauf kommt die eigentliche schlammartige heisse Schaum aus den Tiegel, dick aufgetragen.
6. Einweihzeit - ruhig und ohne Eile 20 Züge beidseitig auf der Pastenseite meiner Spannriemen (Sowjetischer Chromoxid-Schleifpaste für Juwelieren mit Juchtenleder-Fett) und 50 Züge beidseitig auf Lederseite (nur Juchtenleder-Fett). Zu lange Einweichzeiten mit normalen Schaum haben sich für mich als Kontraproduktiv erwiesen - zuviel Stress für Haut.
Zum Schluss kann man sagen dass mit einer richtig harten Bart das Rasur nie "supersanft", "gleitend" usw. werden wird. Aber ein Messerrasur ist sicher besser und auch finanziell günstiger als Rasieren mit z. B. Ma*h 3 die nur 3-4 Rasuren per Kopf bei mir mit zufriedenstellenden Ergebnissen aushielten. Dann wurde nur 2mal per Woche rasiert, jetzt jeden Tag
Was für mich wirkt, wirkt für mich, aber vilelleicht waren einige Tips hilfreich.
Alles Gute
Jacobvs Diese Nachricht wurde am 17.08.2007 um 13:18 Uhr von Jacobvs editiert. |