Diskussionsnachricht 000004
17.12.2003, 11:16 Uhr
Bart Wux
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Als ich 14 war (ich war da in Syrien mit meiner Familie, wo eigentlich jeder einen extremen Bartwuchs hatte), wollte ich eigentlich nichts mehr, als auch endlich zum bärtigen Volk zu gehören. Dauerte allerdings noch mindestens ein Jahr bis der erste Flaum auf der Oberlippe kam, den ich meist mit einem alten Rasierer meines Vaters entfernte. Noch ein Jahr später sah ich dann ein, daß ich dringend selber so einen Apparat benötigte, also bat ich meinen Eltern, als sie mich fragten, ob sie mir was aus der Stadt mitbringen sollten, mir doch einen Rasierer mitzubringen, in Gedanken ein 10 DM teures Probierset des Mach 3 oder ähnliches, stattdessen kamen sie mit einem 100DM Braun Trockenapparat zurück. Nach der ersten Verwunderung hab ich den auch erstmal eine ganze Zeit benutzt, bis ich mir mal mit Hilfe des sog. Langhaartrimmers einen Ziegenbart von beachtlicher Länge entfernen wollte. Nach einer Stunden dauernden Tortur warf ich das Teil erst an die Wand und anschließend in die Tonne. Nun brauchte ich, neben einem Bartschneider, einen neuen Rasierer und besorgte mit endlich den in der Werbung angepriesenen Mach3 inkl. Gilette Rasierschaum. Meine Technik: Schaum auf die Fresse, einmal mit dem Strich, dann ohne Schaum einmal gegen den Strich und die Reste nochmal schräg, immer natürlich kräftig gedrückt. Wen wundert es also, daß ich immer kratzig, blutig oder wund aussah. Auch der Wechsel zu diversen anderen Geräten wie dem FX, Sensor, Protector, wie sie alle heißen, brachten allesamt keine Verbesserung. Auch das also brachte keinerlei Besserung. Mittlerweile war ich jenseits der 20 und wechselte frustiert zum Trocken von Braun, der heute übrigens noch in meinem Bad liegt. Die Rasur war nicht gründlich und nicht so angenehm, aber ohne Schnittwunden, etwas was ich naß nie erreicht hatte. Nur irgendwie kam mir der Bart zu schnell nach, so daß ich irgendwann 2 Mal tägich drüber rubbelte, mit dem Ergebnis eines wenig ansprechenden Hautbildes. Also wieder zurück zur Naßrasur, aber es ging immer noch nicht, wie ich wollte, trotz diverser Recherchen konnte ich keine Anleitung für eine richtige Rasur finden...bis ich dann endlich auf Stefans Seite stieß. Nach und nach sammelte ich hier Infos und investierte, auch nach und nach, in die dievrsen empfohlenen Utensilien, während mich meine Mama langsam als Halbirren abstempelte. Erster Schritt zum Erfolg waren der Wechsel zum Pinsel und zum Mach3Turbo, der mir mit seiner Narrensicherheit erstmal wieder den Spaß an der Rasur zurückbrachte, solange ich nicht an seinen Preis dachte. Mit den Sicherheitsrasierern hatte ich eher schlechte Erfahrungen, die Merkur Hobel waren entweder nicht gründlich genug, es dauerte ewig und/oder hinterließ eine extrem angegriffene Haut. Erst mit dem Futur kam ich dann dank des verstellbaren Seifenspaltes klar, da man nun den nervigen Spalt so verstellen konnte, daß bereits in 2 Zügen eine glatte Rasur hinzubekommen war. Auch die Gewöhnung an alkoholische After Shaves half mir enorm, die ganzen Probleme mit fettiger Haut und Rötungen waren nun auch verschwunden. Ich liebe die Rasur einfach. Ich meine nicht das Ergebnis, sondern den Vorgang an sich, den Schaum zu machen, das Einseifen, das scharfe Messer, das an der Haut entlang fährt, das Geräusch nachgebender Haare, das frische Gefühl danach. Insofern habe ich keine Probleme damit, daß mein Bart eher flott wächst (wobei er soooo extrem nun auch nicht ist). Auch trage ich häufig verschiedene Bärte, die wenigstens alle 2 Monate wechseln...liegt daran, daß ich ohne Bart aussehe, wie ein Arsch mit Ohren...auch daher bin ich pro Bart als contra.
Bartwuchs als Strafe? Im Gegenteil, ich kann der Natur nicht genug dafür danken. Eine Frau kann nicht so flexibel und kreativ im Look sein wie ein Mann, einfach 3 Tage morgens eine halbe Stunde sparen, schon sieht Mann ganz anders aus und kann anders auftreten. Eine Frau muß dazu 4 Stunden beim Friseur sitzen und wenn es nicht aussieht, nochmal 8 hinterher, während Mann einmal rasiert und wieder makellos aussieht. Ohne Bartwuchs würde ich echte Depressionen bekommen...
-- Kommt Zeit, kommt Bart. |