Diskussionsnachricht 000085
01.06.2014, 17:36 Uhr
noir
registriertes Mitglied
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Ich glaub euch natürlich, wenn ihr sagt, dass ihr die Federung jeder einzelnen Klinge spüren könnt. Ich vermag dies nicht, daher hab ich mir kurzerhand die Rasierer geschnappt und sie auf einen Schlitzschraubendreher gedrückt, um mir ein Bild von der Lagerung zu machen.
Also, die Sensorklingen federn bedeutend leichter, als die Mach3 Klingen. Jedoch bewegen sich die Klingen erst ab einem gewissen Druck, ich bin der Meinung, dass ich beim Rasieren nicht so stark aufdrücke. Beim Mach 3 fällt zusätzlich auf, dass eher der Kopf rotiert, als dass die Klingen federn. Ein Hydro 5 Kopf offenbarte eine ziemlich starre Klingenlagerung, aber sie federn ebenfalls. Der aufzubringende Druck ist höher als beim Mach3 (ist aber ein alter Kopf, vllt. hat sich da was geändert?). Leider habe ich keinen Fusion-Kopf zur Hand.
Außerdem fällt auf, dass beim Mach3, Hydro5 und Contour ein sehr großer Abstand zwischen den Lamellen und der ersten Klinge ist, somit halte ich eine "Barthaar-in-Position-für-Klinge-bring"-Wirkung für ausgeschlossen. Lediglich beim Sensor ist der Abstand recht gering, so dass man da vllt. einen Effekt erahnen kann. Außerdem sollte dieser Effekt nur beim Rasieren gegen den Strich auftauchen. Wenn man mit dem Strich rasiert, wird das Haar ja eher plattgedrückt als aufgerichtet.
Mit einem feuchten Finger über die Gleitstreifen gefahren zeigt eine mäßige Gleitwirkung des Mach3 Streifens, eine glitschigere beim Sensor und eine "glatteisige" beim Contour. Auf das Aktivieren des Hydro5 Gel-Reservoirs hatte ich keine Lust. Die Fäden kennt wohl fast jeder .
Nun bleibt die Frage nach dem Sinn dieses Streifens.
Er liegt schließlich oberhalb der Klingen, kommt somit als letztes mit dem zu rasierenden Bereich in Berührung und unter physikalischer Betrachtungsweise bringt das eigentlich nichts, da er nur oben "glitscht" aber unten an den Lamellen ja nicht, somit könnte man jetzt mal weit ausholen und behaupten, dass da unnötig Drehmomente erzeugt werden, die den Gleitstreifen eigentlich von der Haut wegdrücken. Die Aussage, dass die Gleitstreifen den Rasierer besser gleiten lassen halte ich daher nur für bedingt glaubwürdig. Viel eher glaube ich das Argument, dass in den Gleitstreifen pflegende Stoffe enthalten sind, die der frisch rasierten Haut helfen sollen. Dumm nur wenn diese "reizenden" Stoffe enthalten sind:
PEG-115M, PEG-7M, PEG-100, Tocopheryl Acetate, BHT, Aloe Barbadensis
(Quelle: www.rossmannversand.de/produkt/29802/gillette-fusion-rasi...)
Also 4:2 für die "bedenklicheren" Stoffe.
Synthetisches Vitamin E und Aloe Vera klingen erst mal ok. Dann kommt das Antioxidationsmittel BHT und penetrationsfördernde PEG´s, die die Haut durchlässiger machen. Das kann jetzt jeder halten wie ein Dachdecker.
Nun spricht Inselgrün zurecht die smarten Nassrasierer (Power usw.) an, dazu habe ich zwei Videos gefunden:
www.youtube.com/watch?v=hYwnHwRjn44
www.youtube.com/watch?v=C94fG7L10vw
Es gibt noch viel mehr von solchen amüsanten Kurzfilmen, aber wenn ich das sehe, muss ich meine Meinung revidieren.
Bei solch professionellen Handhabungen eines Nassrasierers, ist es tatsächlich gut, dass es Systemrasierer wie den Fusion gibt. Ein Kind braucht ja anfangs auch Stützräder am Fahrrad.
Also wenn die sich so mit einem Hobel rasieren würden, dann bräuchten die anschließend keine Papierschnipsel, sondern gleich die ganze Rolle um die Blutungen zu stillen. Nicht auszumalen, was mit einem Rasiermesser passiert wäre.
Also ich gönne jedem den Spaß an der Sache, auch ich greife ja hin und wieder mal zum Systemie.
Bin dennoch heilfroh die Hobel entdeckt zu haben.
-- Löppt! Diese Nachricht wurde am 01.06.2014 um 19:28 Uhr von noir editiert. |