Diskussionsnachricht 000026
12.08.2013, 18:36 Uhr
~hombre de habanos
Gast
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Servus Gemeinde!
Nachdem ich eine Woche in der Toskana verbracht habe und mich mit beiden Hobeln ausgiebig rasieren konnte, steht mein Ergebnis an, wobei zu berücksichtigen ist, dass ich mich jeden Tag rasiere, weshalb ich über den Erfolg bei Drei- oder Viertagesbärten bei mir keine relevante Aussage treffen kann.
Mein Bartwuchs ist stark, die Haut eher empfindlich, das Barthaar selbst wohl durchschnittlich stark. Es wurden bei beiden Hobeln Feather-Klingen eingesetzt.
Pre-Shave: Taylor of Old Bond Street, Jermyn Gel, RS: StoBa Cedernholzöl.
Zudem ist festzuhalten, was ich für mich unter einer guten Rasur verstehe: Gründlich (glatt), sanft und sicher.
Bei Beiden handelt es sich um Edelstahlhobel, der iKon ist geringfügig schwerer (100g) als der Feather (90g), der Feather etwas kürzer, der Griff des iKon etwas stärker als der des Feather.
Beide Griffe sind stark geriffelt, wobei die Riffelung des Feather viel feiner herausgearbeitet ist. Auch hier zeigt sich der Hang zur Perfektion.
Die Griffe kommen ihrer Aufgabe, die Hobel auch unter widrigen Umständen (eingeseifte Hände) sicher zu führen, ausgezeichnet nach.
Der Edelstahl im Bereich der Kopfplatte wirkt beim Feather ebenfalls viel wertiger, der iKon ist etwas matter und daher weniger elegant, aber auch schön. Wir bewegen uns hier eben auf hohem Niveau.
Der Feather rasiert sanft, gründlich und sicher. Mehr geht aus meiner Sicht nicht. Zugegeben, der Rasierwinkel ist klein, aber das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass er mit einer der schärfsten Klingen am Markt trotzdem sanft und sicher ist. Der Rasierwinkel war für mich innerhalb weniger Züge sicher und wiederholbar zu treffen, stellte daher kein Problem dar.
Der iKon rasiert mit dem CC im Vergleich zu dem Feather nicht ganz so sicher und nicht ganz so sanft, aber zweifelsfrei ebenso gründlich. Die OC-Seite empfinde ich deutlich aggressiver, aber auch nicht gründlicher als die CC-Seite des iKon. Beide Seiten des iKon-Kopfes sind nicht gründlicher, als es der Feather ist.
Tatsache ist, dass ich mit beiden Hobeln 2 Durchgänge + einmal Ausputzen an besonders prekären Stellen benötige. Auch, wenn ich mit dem iKon erst mit der OC-, dann mit der CC-Seite rasiere, ändert sich an der Anzahl der Durchgänge nichts.
Der Feather ist nach dem ersten Durchgang sogar gründlicher, was wohl daran liegt, dass man nicht so aufpassen muss und sich sehr gefahrlos kreuz und quer im Gesicht herumfahren kann, wodurch natürlich auch mehr Bart abgetragen wird.
Müsste ich mich lediglich auf einen Durchgang beschränken, läge der Feather deutlich vorne.
Daraus ergibt sich für mich folgendes Resümee:
Gründlich sind beide auf ihre Art, der Feather ist sanfter, sicherer, eleganter und in der Verarbeitung wohl schwer zu toppen, weswegen er mein Favorit bleibt.
Zum subjektiven Rasurerlebnis ist zu sagen, dass der Feather für mich einfach nur als angenehm und unproblematisch empfunden wird, während der iKon mehr meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, ich muss einfach vorsichtiger sein mit diesem Hobel.
Ob man das als problematisch oder spannend empfindet, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich denke, dass speziell bei empfindlicher Haut auch die Häufigkeit der Rasur zu berücksichtigen ist. Wer eine empfindliche Haut aufweist und sich täglich rasieren muss, sollte diesen Umstand nicht ganz außer Acht lassen.
Ich bin mit dem Feather nach diesem Vergleich sehr zufrieden, er kommt meiner Haut, der Häufigkeit der Rasur, meinem Rasurverhalten und meinen Ansprüchen an Rasur, Optik und Haptik sehr entgegen.
Der Ikon sagt mir hinsichtlich Optik und Haptik auch zu. Er wirkt ebenfalls wertig, aber im direkten Vergleich nicht so elegant (ich glaube, das will er auch nicht sein) und nicht so wertig, gefällt mir aber auch gut. Ob ich mit ihm weiter befreundet bleibe, warte ich noch ab. Ich halte ihn insbesondere aufgrund des Alleinstellungsmerkmales „Dual-Head“ für interessant, und das ist schließlich auch ein gutes Argument.
Gruß,
René Diese Nachricht wurde am 12.08.2013 um 18:40 Uhr von hombre de habanos editiert. |