Diskussionsnachricht 000071
06.03.2014, 21:18 Uhr
Daisho
registriertes Mitglied
|
noir schrieb:
Zitat: | @Daisho
Letztlich bleibt es ja auch nur meine Meinung und keine fachgerechte Erläuterung.
Keiner von uns beiden kann das genau sagen, ohne Versuche durchzuführen. Die wirkenden Normalpotentiale zu bestimmen, ist ohne experimentelle Messungen schon unmöglich, da es sich um eine Legierung handelt. Wenn man die Bestandteile und Mengen kennt, könnte man einen Versuch wagen. Mit diesem Hintergund zu behaupten, dass man die Spannung auf eine Größenordnung im µV-Bereich eingrenzen kann, ist schon sehr gewagt. Zumal alltägliche elektrochem. Spannungsreihen eindeutig höhere Werte aufweisen. Außerdem sind die Werte abhängig von Temperatur, Druck, stoffliche Art des Systems, bis hin zur relativen Konzentration von oxidierter und reduzierter Form des Redoxsystems.
Für mich sieht das alles nach Säurekorrosion aus, stärkstes Argument dafür ist, dass sich edlere Metalle mit dem Stein vertragen.
Sofern Jazzmaster da Lust zu hat, kann er ja einfach ein Messer/Metall ohne Medium drüberjagen, einmal mit Wasser und einmal mit reinem Alkohol. Um die Entstehung einer möglichen Säure zu verhindern bzw. hervorzurufen.
Dann könnte man mehr Licht ins Dunkel bringen.
Außerdem habe ich Chromatieren und Eloxieren lediglich als Beispiele für eine künstliche Verstärkung eines natürlichen Phänomens genannt. Ich verbitte mir einfache Stichwörter völlig zusammenhangslos aus dem Kontext meiner Nachrichten zu reißen.
Das mit den Blitzen hast Du nicht wirklich geglaubt, oder? Muss man mittlerweile hinter jedem trockenen Witz einen Smiley setzen, damit die lauernden, dauerrenitenten Zeitgenossen ruhig bleiben? -----------><-----------
Also schön locker bleiben, dann wird alles gut
Wenn Jazzmaster den o.g. Versuch mal wagen möchte, wäre ich ihm sehr verbunden.
Wenn nicht, ist´s aber auch egal..........................................
|
@ noir...
Ich hab das mit den Blitzen schon als Übertreibung verstanden...
Das mit den µV und vielleicht mV kann ich dir ganz einfach erklären. Du redest von Redox Potentialen. Ich rede von Stromdichte-Potential-Kurven.
Auf der Arbeit untersuchen wir u.a. auch das Korrosionsverhalten von Stählen. Hierbei gibt es z.B. den Dauertauchversuch und eben auch die Ermittlung von Stromdichte-Potential-Kurven nach DIN 50918. Dort erkennt man das unterschiedliche Verhalten der Stähle...wo wird das Ruhepotential überschritten, wo ist der Aktivbereich, wo das Durchbruchpotential...das charakterisiert das Korrosionsverhalten in einem Elektrolyt (z.B. Wasser) und da sind typische Werte für Stähle im Bereich von µV bis wenige mV. Daher die Aussage...
Und dass da eine leichte Versäuerung vorliegt habe ich nicht angezweifelt...das beweisen ja auch jazzmasters Messungen.
Es ging mir ja auch nur um den Erklärungsansatz, dass das Chrom aus dem Abrieb das RM schützt. Das geht halt nicht...eigentlich sollte der Abrieb eines edleren hoch Chrom legierten Stahls sogar dazu führen, dass in einem korrosiven Medium der unedlere RM-Stahl angegriffen wird.
Der Chrom ist nicht im RM und kann somit keine Cr2O3 Schicht auf dessen Oberfläche bilden.
Das einzige was sein könnte...wenn die Cr-Ox Schicht des 18-10 Abriebs beim Schleifen ständig zerstört wird, dann repassiviert permanent neu auf den Partikeln im Slurry...wodurch das RM eder und somit geschützt wäre.
Und ich hab deine Aussage bezüglich Elox und Verchromen nicht aus dem Zusammenhang gerissen sondern 1:1 zitiert. Und ich will dich hier auch nicht angreifen, sondern diskutieren warum das bei Jazzmaster so ist. Wenn ich ne Idee hab und du sie mit vernünftigen Fakten widerlegst ist das gut...ich hab nur versucht ne Antwort wieso das funzt zu finden die auf wissenschaftlichen Fakten fundiert...
Das doofe an reiner Text-Diskussion ist, dass man den Tonfall nicht hört...der eine meint es ruhig und sachlich und der andere liest, dass er verbal angegriffen wird. Ich halte dich nicht für dumm, oder mich für den wahren Jakob. Nur finde ich dieses Ergebnis interessant und fände eine korrekte Erklärung spannend. Und dass sich ne Cr2O3 Schicht auf dem RM bildet kann leider nicht sein...muss also was anderes sein...mehr nicht.
Also alles gut.
@jazz
hast du Zink? Als Draht, oder sonst was? Probier mal ob das auch funktioniert wenn du den Zink vorher anreibst und im Slurry hast...der Zink sollte fix schwarz werden...aber während des Schleifens dein RM schützen.
@kinkjc
Danke...wie gesagt: von meiner Seite alles gut. Mich intteressiert das Problem und versuche es mit dem was ich aus Studium, Arbeit und all dem weiß irgendwie zu analysieren. Weil mir das Spaß macht, sonst hätt ich den Job nie so weit verfolgt. Und ich finde bei sowas darf jeder seine Meinung nennen und da müssen auch Gegenargumente kommen...und dann analysiert man die und dann verfolgt man die weiter oder verwirft die.
Solang es nicht persönlich wird und irgendwann Totschlagargumente kommen wie: "Ich hab Recht, weil ich mehr Ahnung hab auch wenn ich sie nicht erklären kann..." finde ich das völlig i.O.
Und da wird ne leichte Säure im Spiel sein, aber auch da funktioniert Korrosion immer mit lokaler Versäuerung, Durchbruchpotentialen und Oxidbildung. Das Medium ist letztlich egal...das beeinflusst nur wie stark die Reaktion ist.
-- Bismarck, Friodur, Wacker, Puma, Wade & Butcher, Reynolds, Wostenholm, Schulze Inox, Dovo, sonstige Diese Nachricht wurde am 06.03.2014 um 21:28 Uhr von Daisho editiert. |