Diskussionsnachricht 000006
04.01.2006, 21:02 Uhr
MarcusM
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Hi,
so jetzt mal mein Beitrag zum härten, da ich selber in einer Härterei ausgeholfen habe. Der normale Härtevorgang besteht zum einen aus umwandeln des Gefüges in rein martensitisches Gefüge, im Ofen bei etwa > 900°C bzw. im Nitrierbad um den Stahl mit Kohlenstoff anzureichern.
Danach wird das Werkstück auf Raumtemperatur mit Öl oder Wasser abgeschreckt und anschließend bei 300 - 400°C ausgelagert (angelassen). Dadurch wird ein Teil des Gefüges wieder in perlitisches und austenitisches Gefüge umgewandelt. Dieser Vorgang dient dazu die extreme Härte und damit verbundene Sprödigkeit zu verringern. Absolut durchgehärtete Sachen kann man fast mit der Hand zerschlagen. Anschließend wir das Werkstück aus dem Öl bzw. Wasserbad genommen und man läßt es erkalten. Beim tempered Härteprozess wird nach 300°C auf -190°C abgeschreckt und das Metall behält seine Struktur bei.
Der Werkstoff ist dadurch geringfügig härter und spröder, aber auch eventuell verdichteter. Dies kann bei allen Werkstoffen gemacht werden, vorrangig aber bei INOX Stählen, da diese IMHO noch eine Zwischenstufe haben, die für eine stärkere Härtegradverringerung verantwortlich ist und unbedingt so schnell als möglich durchschritten werden muß, sprich extrem abkühlen.
schöne Grüße
Marcus |