Diskussionsnachricht 000007
29.08.2020, 18:12 Uhr
LateMarc
registriertes Mitglied
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Danke für die vielen Antworten!
Inzwischen ist der "Starburst" (ich bleibe mal bei diesem Namen - gefällt mir sehr gut) einmal durch mein Gesicht. Schon mal positiv: Trotz der ja angeblich bestialisch scharfen Feather gänzlich ohne Blessur. Beim Aufschäumen der Mitchell's ist noch Luft nach oben; habe wohl den klassischen Fehler begangen, mit zu nassem Pinsel zu starten (Ihr seht - ich hab hier schon ein wenig gelesen). Und ob ich "Gesichtsaufschäumer" bleibe ist auch noch nicht raus…
Ohne wirklich Vergleich zu haben, scheint mir der Vintage Gillette eher ein milderer Hobel zu sein. Wenn man den Winkel nicht optimal erwischt macht er lieber gar nichts und wirkt nie aggressiv. Insofern wohl tatsächlich Einsteiger-kompatibel, wie Ihr ja auch meintet. Ich habe übrigens einen Bartwuchs, der dem Hobel und mir nicht allzu viel abverlangt; es gibt störrischeren. Und ich bin kein Täglich-Rasierer. Die Aufgabe ist also in der Regel, schon etwas längere aber nicht allzu dicke bzw dichte Stoppeln aus dem Gesicht zu bekommen.
Danke auch für die Hinweise auf die US Seiten an f10 - sehr interessant und informativ! Mir gefiel der Hinweis, der Lady wäre aufgrund seines längeren Griffs bereits damals bei Herren mit besonders großen Händen beliebt gewesen. Das passt wirklich perfekt zu mir. Wie übrigens auch das Baujahr: Rasierer und ich sind etwa gleich alt.
Interessant ist Dein Einwand Wombat: Ich verstehe den Wunsch, Dinge, die es geschafft haben, ein hohes Alter zu erlangen, zur ihrer Erhaltung zu schonen und dazu weitestgehend außer Betrieb zu nehmen. Andererseits wehre ich mich gegen Musealisierung und finde schon, dass die alten Dinge auch weiter ihren Zweck erfüllen sollten. Das hat für mich auch mit Nachhaltigkeit zu tun: Ich halte ein Ding in Betrieb, werfe es nicht weg und benötige nichts neues. Aus diesem Motiv heraus fahre ich auch ein 30 Jahre altes Auto. Auto und Rasierer lasse ich eben so viel Pflege angedeihen, dass sie auch viele weitere Betriebsjahre erleben können. Solch ein “Daily Driver” soll der Gillette auch werden, zumal ein derart simples Gerät recht einfach pfleglich und verschleißarm zu betreiben ist (im Gegensatz zum Auto).
Dazu würde mich mal interessieren, ob ihr eigentlich nach jeder Rasur die Klinge aus dem Hobel nehmt? Ich werde das dem Museumsstück schon gönnen, damit es besonders rasch trocknet und nichts korrodieren kann. Die Vernickelung ist zwar noch in einem sehr guten Zustand, aber ein wenig Grünspan war vor der Reinigung schon zu sehen. Was ist eigentlich unter der Vernickelung? Grünspan lässt Messing vermuten…
Vermutlich werde ich irgendwann auch mal einen modernen Hobel ausprobieren. Von den alten Modellen würden mich auch Gillettes “Adjustables” interessieren und was das "Adjustment" so bewirkt.
Wünsche ein schönes Restwochenende! |