Diskussionsnachricht 000010
07.04.2008, 21:37 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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@ oskar,
ich kann mich erinnern, dass Du Dir vor ca. 2 Jahren ein Frameback von Willi Peter hast herrichten lassen und und sein Auffassung hier auch wiedergegeben hast (sparen von Stahl).
Ich bin aber der Meinung, dass sich W.P. eine Erklärung für die Existenz der Framebacks auch selbst zurecht gelegt hat. Falls ein Messerstahl rar geworden sein sollte, dann das es sich m. A. n. nur in Kriegsperioden der Fall gewesen sein. Mir ist aber nicht bekannt, dass man in dieser Zeit auf Framebacks zurückgriff.
Die Klingen sind auswechselbar, teilweise auch vorn mit einer Schraube gesichert. Man findet heute noch Angebote, bei denen ein Frameback mit mehreren Ersatzklingen angeboten wird. Das würde der These vom Stahlsparen entgegenstehen.
Dazu kommt noch eine Beobachtung, die ich beim Schärfen mache. Die Framebackklingen sind von der Stahlqualität her außergewöhnlich gut und übertreffen bei weitem die heutige Massenfertigung (von der Stahlbandrolle) aus Solingen. Warum sollte in Zeiten der Stahlknappheit
ausgerechnet ein so hochwertiger Stahl erzeugt worden sein?
Ich habe einige Framebacks mit reinem Messingrahmen, das spricht auch gegen die Verknappungsthese.
Von meine Sicht (des Schärfens) her könnte der Grund ein ganz anderer sein, vermutlich lassen sich die Einsatzklingen wesentlich besser härten.
Es könnte auch etwas mit dem Abschrecken zu tun haben. Verzieht sich mal eine Einsatzklinge, wie es auch bei der Messerherstellung der Fall ist,
wandert nicht ein gewichtiger Rohling in die Tonne sondern nur ein relativ geringes aber hochwertiges Stahlstück.
Mit Sicherheit war es aber für den Nutzer sehr bequem, eine verhunzte Klinge wechseln zu können.
Gruß
Bartisto
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