Diskussionsnachricht 000298
29.10.2017, 12:12 Uhr
Bergdoktor
registriertes Mitglied
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fAlbert schrieb:
Zitat: | Oh Mann.. Sitz vor dem Scheersalon und meinen Schleifsteinen.
Ich hätte sooo Lust das Messer zu schleifen!
Das kostet regelrecht Überwindung da gerade zu widerstehen...
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Hallo fAlbert,
aus dir werde ich nicht ganz schlau: Hast du dir das Messer nun gekauft, weil du in die Messerrasur einsteigen willst, oder juckt dich eher das Schärfen? Für mich sind RASIEREN und SCHÄRFEN zwei verschiedene Paar Schuhe und ich meine, man kann Ersteres mit großem Vergnügen praktizieren, auch wenn man von Letzterem keinen blassen Schimmer hat. Wenn ich mich da irren sollte, bitte ich die alten Hasen hier, mich eines Besseren zu belehren.
Schau, ich stand vor dem exakt gleichen Problem wie du: In großer Euphorie ein neues Messer gekauft, wobei mir die Verkäuferin gleich auch noch ein zweites aufschwatzte, beide stumpf wie ein ungespitzter Bleistift, maßlose Enttäuschung gefolgt von Frustration hoch zehn. So, was tun? - SCHÄRFEN LASSEN, natürlich! Das war für mich so klar wie Klärchen! Dass ich die Messer selbst schärfen könnte, daran habe ich keinen einzigen Gedanken verschwendet! Und das war gut so, denn mein Schärfer hat sie hervorragend geschärft und mir als Draufgabe auch noch den Umgang mit Rasiermessern erklärt sowie eine Einführung in die Rasurtechnik gegeben. Das war für mich mindestens ebenso wertvoll wie die Schärfe der Messer. Hat mir beim Einstieg wahnsinnig geholfen!
Aber ich wollte auch nur (!) in die Messerrasur einsteigen, das Schärfen überlasse ich Profis. Halte es übrigens auch beruflich so: Habe noch nie eines meiner Skalpelle selbst geschärft und ich meine, die fast tagtäglich von mir um ihr Gehänge zu bringenden Schafböcke, Stiere, Hengste, Eber, Kater und Rüden sind heilfroh darüber
Ebenso wie ich jeden Morgen heilfroh darüber bin, einen guten Schärfer gefunden zu haben. Denn die Tortur, sich als Anfänger mit einem selbst geschärften Messer zu rasieren, grenzt in meinen Augen schon an (Selbst-)Folter. Gut, mag übertrieben sein, aber weit davon weg ist es sicher nicht.
Das war das Wort zum Sonntag, diesmal gesprochen von einem Viechdoktor aus den Tiroler Bergen...
Liebe Grüße,
Martin
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